Quitten Rezepte: Gelee, Chutney & Kompott | Vollständiger Guide

Quitten Rezepte: Vollständiger Guide für köstliche Quitten-Kreationen

Die Quitte – eine fast vergessene Herbstfrucht, die in den letzten Jahren ihr wohlverdientes Comeback feiert. Während viele Obstarten roh genossen werden können, entfaltet die Quitte ihre wahre Magie erst durch die richtige Zubereitung. Von aromatischem Quittengelee über würziges Quittenchutney bis hin zu duftendem Quittenbrot bieten Quitten Rezepte eine faszinierende Vielfalt für kreative Köche und Hobbyköche. Die goldgelben Früchte, die zwischen September und November Saison haben, verwandeln sich durch Kochen in wahre Delikatessen mit einem unvergleichlichen Aroma zwischen Apfel, Birne und einer blumigen Note. In diesem umfassenden Ratgeber zeige ich Ihnen bewährte Quitten Rezepte, gebe Ihnen professionelle Küchentipps an die Hand und erkläre, wie Sie typische Fehler bei der Verarbeitung vermeiden. Ob Sie zum ersten Mal mit Quitten arbeiten oder bereits Erfahrung haben – hier finden Sie alles, was Sie für perfekte Quittenzubereitungen wissen müssen.

Zutaten für klassisches Quittengelee (Grundrezept)

  • 2 kg reife Quitten
  • 1,5 Liter Wasser
  • 1 kg Gelierzucker 1:1 (je nach Saftmenge anpassen)
  • Saft von 2 Zitronen
  • Optional: 1 Zimtstange
  • Optional: 3 Gewürznelken
  • Optional: 1 Vanilleschote

Für Quittenkompott:

  • 1,5 kg Quitten (geschält und entkernt)
  • 500 ml Wasser
  • 200 g Zucker
  • 1 Zimtstange
  • Saft einer halben Zitrone
  • 2 Sternanis

Für Quittenchutney:

  • 1 kg Quitten (geschält, gewürfelt)
  • 2 Zwiebeln (fein gehackt)
  • 200 g brauner Zucker
  • 150 ml Apfelessig
  • 100 g Rosinen
  • 1 TL Ingwer (frisch gerieben)
  • 1 TL Senfkörner
  • ½ TL Chiliflocken
  • Salz nach Geschmack
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Schritt-für-Schritt Anleitung

Quittengelee – Die klassische Zubereitung:

  1. Vorbereitung der Quitten: Waschen Sie die Quitten gründlich unter fließendem Wasser und reiben Sie den pelzigen Flaum mit einem rauen Küchentuch ab. Dieser Flaum enthält Bitterstoffe, die das Endprodukt beeinträchtigen können. Schneiden Sie die Früchte in grobe Stücke – Schale und Kerngehäuse bleiben dran, da sie wertvolles Pektin enthalten.
  2. Kochen des Quittensaftes: Geben Sie die Quittenstücke in einen großen Topf und bedecken Sie sie vollständig mit Wasser. Bringen Sie alles zum Kochen und lassen Sie die Mischung bei mittlerer Hitze 45-60 Minuten köcheln, bis die Quitten weich sind und das Wasser eine rosa-goldene Farbe angenommen hat.
  3. Saft abseihen: Hängen Sie ein sauberes Passiertuch oder einen Nussmilchbeutel über eine große Schüssel. Gießen Sie die gekochten Quitten hinein und lassen Sie den Saft über Nacht abtropfen. Drücken Sie das Tuch nicht aus – das würde das Gelee trüben. Sie sollten etwa 1 bis 1,2 Liter klaren Saft erhalten.
  4. Gelierprobe vorbereiten: Legen Sie einen kleinen Teller in den Gefrierschrank – er wird später für die Gelierprobe benötigt. Messen Sie die Saftmenge ab und berechnen Sie die entsprechende Gelierzuckermenge (bei 1:1 Zucker entspricht 1 Liter Saft 1 kg Gelierzucker).
  5. Gelee kochen: Erhitzen Sie den Quittensaft zusammen mit dem Zitronensaft in einem hohen Topf. Geben Sie den Gelierzucker hinzu und rühren Sie, bis er sich vollständig aufgelöst hat. Bringen Sie die Mischung unter ständigem Rühren zum sprudelnden Kochen.
  6. Gelierprobe durchführen: Nach 4-5 Minuten sprudelnd Kochen nehmen Sie eine kleine Menge Gelee mit einem kalten Löffel und geben Sie diese auf den gefrorenen Teller. Schieben Sie nach 30 Sekunden mit dem Finger durch die Masse – wenn sich Falten bilden und die Konsistenz fest ist, hat das Gelee den Gelierpunkt erreicht.
  7. Abfüllen: Nehmen Sie den Topf vom Herd und schöpfen Sie eventuelle Schaumbildung ab. Füllen Sie das heiße Gelee sofort in sterilisierte Gläser bis knapp unter den Rand. Verschließen Sie die Gläser fest und stellen Sie sie für 5 Minuten auf den Kopf – das erzeugt ein Vakuum.

Quittenkompott zubereiten:

  1. Schälen Sie die Quitten mit einem Sparschäler und vierteln Sie sie. Entfernen Sie das harte Kerngehäuse mit einem scharfen Messer und schneiden Sie das Fruchtfleisch in 2-3 cm große Würfel.
  2. Bringen Sie Wasser, Zucker, Zitronensaft und Gewürze in einem Topf zum Kochen. Rühren Sie, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat.
  3. Geben Sie die Quittenwürfel hinzu und lassen Sie alles bei mittlerer Hitze 25-35 Minuten köcheln, bis die Stücke weich sind aber noch ihre Form behalten. Die Kochzeit variiert je nach Reifegrad der Früchte.
  4. Füllen Sie das heiße Kompott in sterilisierte Gläser und verschließen Sie diese sofort.

Quittenchutney – Die würzige Variante:

  1. Bereiten Sie die Quitten wie beim Kompott vor – schälen, entkernen und in kleine Würfel schneiden.
  2. Erhitzen Sie etwas Öl in einem großen Topf und dünsten Sie die gehackten Zwiebeln glasig an.
  3. Geben Sie die Quittenwürfel, braunen Zucker, Essig, Rosinen und alle Gewürze hinzu. Rühren Sie alles gut durch.
  4. Lassen Sie die Mischung bei niedriger bis mittlerer Hitze 45-60 Minuten einkochen, bis eine dickliche, marmeladenähnliche Konsistenz entsteht. Rühren Sie regelmäßig, damit nichts anbrennt.
  5. Schmecken Sie mit Salz ab und füllen Sie das heiße Chutney in sterilisierte Gläser.

Tipps & Fehler vermeiden

1. Gelierpunkt perfekt treffen: Der häufigste Fehler bei Quitten Rezepten ist ein zu lange oder zu kurz gekochtes Gelee. Zu kurzes Kochen führt zu flüssigem Gelee, zu langes Kochen macht es gummiartig und dunkel. Führen Sie die Gelierprobe bereits nach 4 Minuten durch und wiederholen Sie diese alle 30 Sekunden. Die ideale Konsistenz liegt vor, wenn das Gelee auf dem kalten Teller zügig fest wird und sich Falten bilden. Bedenken Sie: Das Gelee wird beim Abkühlen noch fester.

2. Kristallklares Gelee erreichen: Die Klarheit Ihres Quittengelees hängt von der Geduld beim Abseihen ab. Lassen Sie den Saft mindestens 8 Stunden, besser über Nacht, durch das Tuch tropfen, ohne es auszudrücken. Jedes Pressen presst Fruchtfleischpartikel durch, die das Gelee trüben. Verwenden Sie ein feines Mulltuch oder einen speziellen Gelierbeutel. Ein weiterer Tipp: Kochen Sie den Saft nicht zu stark sprudelnd, sondern bei kontrollierter mittlerer Hitze.

3. Hygiene und Sterilisation: Quitten Rezepte erfordern höchste Hygienestandards für optimale Haltbarkeit. Sterilisieren Sie alle Gläser und Deckel mindestens 10 Minuten in kochendem Wasser oder im Backofen bei 120°C für 15 Minuten. Arbeiten Sie mit sauberen Löffeln und Kellen. Füllen Sie die heißen Quittenzubereitungen in heiße Gläser – der Temperaturschock vermindert die Haltbarkeit. Prüfen Sie nach dem Abkühlen das Vakuum, indem Sie auf den Deckel drücken – er sollte nicht nachgeben.

4. Konsistenz bei Chutney und Kompott: Bei Quittenchutney ist Geduld gefragt. Die Masse muss langsam eindicken, damit sich die Aromen voll entfalten. Kochen Sie bei zu hoher Hitze, karamellisiert der Zucker und das Chutney wird bitter. Die richtige Konsistenz erkennen Sie daran, dass ein Holzlöffel eine Spur auf dem Topfboden hinterlässt, die einige Sekunden sichtbar bleibt. Beim Kompott gilt: Lieber etwas fester belassen, da die Quitten beim Abkühlen noch weiter nachgaren.

5. Flaum vollständig entfernen: Der pelzige Überzug auf Quitten enthält Bitterstoffe. Reiben Sie ihn gründlich mit einem Tuch ab, besonders in den Vertiefungen der Frucht. Alternativ können Sie die Quitten mit einer Gemüsebürste unter fließendem Wasser schrubben. Dieser Schritt ist entscheidend für den Geschmack – vernachlässigen Sie ihn nicht, sonst werden Ihre Quitten Rezepte einen unangenehmen Beigeschmack haben.

6. Oxydation verhindern: Geschälte Quitten oxidieren schnell und werden braun. Legen Sie vorbereitete Stücke sofort in Wasser mit Zitronensaft (1 Liter Wasser, Saft einer halben Zitrone). Das bewahrt die schöne helle Farbe und verhindert Geschmacksverlust. Dieser Tipp gilt besonders für Kompott und Kuchen.

7. Pektin optimal nutzen: Quitten sind von Natur aus reich an Pektin, vor allem in Schale und Kerngehäuse. Für Gelee verwenden Sie daher die ganze Frucht beim Kochen des Saftes. Bei anderen Quitten Rezepten können Sie Kerngehäuse separat mitkochen und später entfernen – das verbessert die natürliche Bindefähigkeit erheblich.

Varianten

Quitten Rezepte

1. Quitten-Apfel-Gelee: Kombinieren Sie 1,5 kg Quitten mit 500 g säuerlichen Äpfeln. Diese Variante ergibt ein milderes, fruchtbetontes Gelee mit ausgewogener Süße. Die Äpfel verstärken zudem den Pektingehalt, was die Gelierung erleichtert. Perfekt für alle, die klassisches Quittengelee als zu intensiv empfinden.

2. Gewürztes Quittengelee mit Rosmarin: Geben Sie 3-4 Zweige frischen Rosmarin in den Quittensaft während des Kochens. Entfernen Sie die Zweige vor dem Abfüllen. Diese mediterrane Version passt hervorragend zu Käse, besonders Ziegenkäse, und bringt eine überraschende Note in herzhafte Gerichte. Alternativ funktionieren auch Thymian oder Lavendel wunderbar.

3. Quittenmostarda: Die italienische Version eines Quittenchutneys mit Senfkörnern. Verwenden Sie 1 kg Quitten, 300 g Zucker, 100 ml Weißweinessig, 3 EL gelbe Senfkörner und optional etwas Senföl. Die Zubereitung entspricht dem Chutney-Grundrezept. Mostarda ist ein klassischer Begleiter zu Bollito misto oder kaltem Braten und bringt italienisches Flair auf den Tisch.

4. Quittenbrot (Membrillo): Eine spanische Spezialität, die aus konzentriertem Quittenmus besteht. Kochen Sie 2 kg geschälte, entkernte Quitten mit 400 ml Wasser weich, pürieren Sie sie und kochen Sie das Mus mit 1,2 kg Zucker unter ständigem Rühren 60-90 Minuten ein, bis die Masse sehr dick ist und sich vom Topfboden löst. Streichen Sie sie 2 cm dick auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech und lassen Sie sie bei 60°C im Ofen mehrere Stunden trocknen. Quittenbrot ist ein traditioneller Begleiter zu Manchego-Käse.

5. Quittenlikör: Für 1 Liter Likör benötigen Sie 500 g Quitten, 250 g Zucker, 700 ml neutralen Alkohol (z.B. Korn oder Wodka) und eine Vanilleschote. Schneiden Sie die gewaschenen, entstielnten Quitten in Spalten (mit Schale und Kernen), geben Sie sie mit Zucker und Vanille in ein großes Glas, gießen Sie mit Alkohol auf und lassen Sie alles 6-8 Wochen an einem dunklen Ort ziehen. Seihen Sie ab und füllen Sie in Flaschen – ein wunderbares Geschenk mit dem typischen Quittenduft.

6. Quitten-Ingwer-Marmelade: Kombinieren Sie 1 kg geschälte, gewürfelte Quitten mit 30 g frisch geriebenem Ingwer, 500 g Gelierzucker 2:1 und dem Saft einer Zitrone. Die Schärfe des Ingwers harmoniert perfekt mit der fruchtigen Süße der Quitten. Diese moderne Variante eignet sich hervorragend für Frühstückstoast oder zum Verfeinern von Joghurt.

Serviervorschläge

Quitten Rezepte bieten vielseitige Verwendungsmöglichkeiten weit über das klassische Frühstücksbrot hinaus. Quittengelee ist der perfekte Begleiter zu einer anspruchsvollen Käseplatte – servieren Sie es zu kräftigem Bergkäse, cremigem Camembert oder würzigem Blauschimmelkäse. Die süß-herbe Note bildet einen fantastischen Kontrast zu salzigen Käsesorten.

Quittenchutney verwandelt einfache Gerichte in kulinarische Highlights. Reichen Sie es zu gebratenem Schweinefilet, Wildgerichten oder Entenbrustfilets. Auch zu Raclette oder Fondue ist es eine willkommene Alternative zu Essiggurken und Silberzwiebeln. Vegetarier schätzen Quittenchutney zu gebackenem Halloumi oder auf einem gegrillten Gemüseteller.

Quittengelee verleiht Backwaren eine besondere Note. Verwenden Sie es als Füllung für Linzertorten, rühren Sie einen Löffel in Muffin-Teig oder glasieren Sie Obstkuchen damit. Ein Klecks Quittengelee auf warmem Porridge oder Milchreis am Morgen sorgt für einen aromatischen Start in den Tag.

Für ein elegantes Dessert servieren Sie Quittenkompott mit Vanilleeis und gerösteten Mandeln. Oder kreieren Sie eine Quitten-Trifle-Schichtung mit Mascarpone, zerbröselten Amaretti und Kompott. In der gehobenen Küche wird Quittengelee als Glacage für Entrecôte oder Lammkarree verwendet – die Fruchtsäure schneidet wunderbar durch die Fettigkeit des Fleisches.

Probieren Sie auch ein Quittengelee-Dressing für herbstliche Salate: Mischen Sie 2 EL Quittengelee mit 3 EL Olivenöl, 1 EL Weißweinessig und Salz – ideal für Feldsalat mit Walnüssen und Ziegenkäse.

Haltbarkeit & Aufbewahrung

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Die Haltbarkeit Ihrer Quitten Rezepte hängt maßgeblich von korrekter Verarbeitung und Lagerung ab. Richtig sterilisierte und verschlossene Gläser mit Quittengelee halten sich ungeöffnet mindestens 12-18 Monate an einem kühlen, dunklen Ort. Die optimale Lagertemperatur liegt zwischen 10-15°C – ein Keller oder eine Vorratskammer sind ideal. Nach dem Öffnen bewahren Sie das Gelee im Kühlschrank auf und verbrauchen es innerhalb von 4-6 Wochen.

Quittenchutney entwickelt seinen vollen Geschmack erst nach einigen Wochen Lagerung, da die Aromen Zeit zum Harmonisieren benötigen. Ungeöffnet hält es sich 12-24 Monate. Nach dem Öffnen ist es im Kühlschrank etwa 3 Monate haltbar. Verwenden Sie immer einen sauberen Löffel, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Quittenkompott sollten Sie innerhalb von 6-12 Monaten verbrauchen. Im Kühlschrank hält sich geöffnetes Kompott etwa 2-3 Wochen. Achten Sie auf Anzeichen von Gärung wie Bläschenbildung oder einen säuerlichen Geruch.

Sterilisation der Gläser: Waschen Sie Gläser und Deckel gründlich mit heißem Spülwasser. Spülen Sie sie gut ab und stellen Sie sie dann entweder für 10 Minuten in einen großen Topf mit kochendem Wasser oder erhitzen Sie sie 15 Minuten bei 120°C im Backofen. Füllen Sie die Quitten-Zubereitungen immer in noch heiße Gläser – das gewährleistet optimale Vakuumbildung.

Einfrieren als Alternative: Quittenkompott und Quittenmus lassen sich hervorragend einfrieren. Verwenden Sie geeignete Gefrierdosen oder -beutel und verbrauchen Sie die Produkte innerhalb von 8-12 Monaten. Quittengelee sollten Sie nicht einfrieren, da es seine Konsistenz verlieren kann.

Vakuum-Check: Drücken Sie nach dem vollständigen Abkühlen auf die Mitte des Deckels. Wenn er nicht nachgibt und beim Draufklopfen ein heller Klang ertönt, ist das Vakuum intakt. Gewölbte Deckel oder ein dumpfer Klang deuten auf fehlende Versiegelung hin – diese Gläser sollten Sie sofort kühlen und zeitnah verzehren.

Lagern Sie angebrochene Gläser immer verschlossen im Kühlschrank und achten Sie darauf, dass keine Brotkrümel oder andere Verunreinigungen ins Glas gelangen. Eine dünne Schimmelschicht an der Oberfläche bedeutet nicht automatisch, dass das gesamte Glas verdorben ist – bei Gelee und Chutney können Sie den Schimmel großzügig entfernen. Im Zweifelsfall entsorgen Sie das Produkt jedoch lieber.

Häufige Fragen (FAQ)

Die häufigsten Ursachen sind: zu wenig Pektin (verwenden Sie immer Schale und Kerngehäuse beim Entsaften), zu kurze Kochzeit nach Zugabe des Gelierzuckers oder ein falsches Verhältnis von Saft zu Gelierzucker. Quitten enthalten zwar viel natürliches Pektin, aber bei überreifen Früchten kann der Gehalt reduziert sein. Führen Sie unbedingt die Gelierprobe durch, bevor Sie abfüllen. Sollte Ihr Gelee nach dem Abkühlen noch zu flüssig sein, können Sie es erneut aufkochen, zusätzlichen Gelierzucker hinzufügen (ca. 100 g pro Liter) und nochmals 4 Minuten sprudelnd kochen lassen.

Nein, rohe Quitten sind grundsätzlich ungenießbar. Sie sind hart, holzig und enthalten Stoffe, die Magenreizungen verursachen können. Erst durch Erhitzen werden Quitten weich und entwickeln ihr charakteristisches Aroma. Selbst bei überreifen Exemplaren bleibt das Fruchtfleisch roh äußerst herb und unappetitlich. Alle klassischen Quitten Rezepte basieren daher auf gekochten, gebackenen oder anderweitig erhitzten Früchten.

Reife Quitten haben eine intensiv goldgelbe Farbe und verströmen einen starken, angenehm fruchtigen Duft. Der pelzige Flaum lässt sich leicht abreiben. Die Früchte sollten fest sein, aber keine grünen Stellen mehr aufweisen. Quitten reifen nach der Ernte nach – lagern Sie leicht unreife Exemplare ein paar Tage bei Raumtemperatur. Überreife Quitten erkennen Sie an braunen Flecken und extrem weichen Stellen. Diese sollten Sie zeitnah verarbeiten, da sie schnell verderben.

Ja, Sie können verschiedene Gelierzucker-Varianten verwenden, müssen aber die Mengen entsprechend anpassen. Bei Gelierzucker 2:1 verwenden Sie 500 g Zucker auf 1 kg Frucht/Saft, bei 3:1 entsprechend 333 g. Beachten Sie, dass weniger Zucker auch bedeutet, dass das Produkt weniger lange haltbar ist und schneller verbraucht werden sollte. Der Geschmack wird fruchtiger und weniger süß, was viele als Vorteil empfinden. Die Kochzeit verlängert sich bei reduziertem Zuckergehalt oft um 1-2 Minuten.

Trübung entsteht durch Fruchtfleischpartikel im Saft. Die häufigste Ursache ist zu heftiges Drücken oder Auspressen des Passiertuches beim Abseihen. Lassen Sie den Saft immer natürlich abtropfen, auch wenn das Stunden dauert. Eine weitere Ursache kann zu starkes Kochen sein, wodurch Fruchtteile aufgewirbelt werden. Kochen Sie den Saft bei kontrollierter Hitze. Bereits trübes Gelee lässt sich nachträglich nicht mehr klären, schmeckt aber identisch und eignet sich perfekt zum Kochen und Backen.

Nach Zugabe des Gelierzuckers muss die Masse 4-5 Minuten sprudelnd kochen. “Sprudelnd” bedeutet: große Blasen steigen auf und die gesamte Oberfläche ist in Bewegung. Rühren Sie dabei ständig, um Anbrennen zu verhindern. Die exakte Zeit hängt von der Hitzezufuhr und der Saftmenge ab. Verlassen Sie sich nicht blind auf Zeitangaben, sondern führen Sie die Gelierprobe durch. Zu langes Kochen macht das Gelee dunkel und zäh, zu kurzes Kochen verhindert die Gelierung.

Ja, getrocknete Quitten sind eine köstliche Alternative zu anderen Trockenfrüchten. Schälen Sie die Quitten, entfernen Sie das Kerngehäuse und schneiden Sie das Fruchtfleisch in 3-5 mm dünne Scheiben. Legen Sie diese auf Dörrgitter und trocknen Sie sie bei 50-55°C für 12-18 Stunden, bis sie ledrig aber noch biegsam sind. Getrocknete Quitten eignen sich für Tee, Müsli oder als gesunder Snack. Sie halten sich in luftdichten Behältern mehrere Monate.

Die Verarbeitung von Quitten mag auf den ersten Blick aufwendig erscheinen, aber die Ergebnisse lohnen den Aufwand bei weitem. Mit diesen bewährten Quitten Rezepten und Profi-Tipps gelingen Ihnen aromatische Gelees, würzige Chutneys und köstliche Kompotte, die Ihre Vorratskammer über Monate bereichern. Nutzen Sie die Quittensaison im Herbst, um diese vielseitige Frucht in all ihren Facetten kennenzulernen. Ob klassisch süß oder raffiniert herzhaft – Quitten überraschen immer wieder mit ihrer Wandlungsfähigkeit. Viel Erfolg beim Ausprobieren und guten Appetit!

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